Weihnachten und Neujahr am Kap Maleas

11. Januar 2021

 

Für die kommenden Wochen wollen wir zu einer abgelegeneren Ecke fahren. Mit dem entsprechenden „Einkaufsformular“ geht es zunächst nach Neapoli. Auf dem Weg kommen wir an einem Gemüsestand direkt am Feld vorbei und decken uns mit ausgiebig frischem Gemüse für die nächste Zeit ein. Im kleinen, aber gut sortierten Supermarkt in Neapoli dann ein Großeinkauf für die Feiertage. An der Kasse verschwindet die Kassiererin, nachdem sie die Ware eingescannt hat, kommt nach einigen Minuten wieder und überreicht eine weitere Flasche eines guten (nicht ganz billigen) von mir gekauftem Wein – ein Weihnachtsgeschenk.

Wir verlassen Neapoli nach Süden und fahren Richtung Kap Maleas. Ein Blick zurück auf die Bucht, wo wir die letzte Zeit verbracht haben.

An einem schönen Platz in großartiger Umgebung richten wir uns häuslich ein. Die Gemüsevorräte werden nach bewährter Methode draußen im Schatten am MAN angebracht. So sollten sie die nächste Zeit überstehen. Auch hier entdecken wir einige blühende Pflanzen. Morgens werden wir in der Regel von schönen Sonnenaufgängen geweckt.

 

 

 

Erstaunlicherweise sind auch jetzt, Ende Dezember noch einige Reptilien zu beobachten. Die Smaragdeidechse ist allerdings sehr scheu und verschwindet bei geringster Bewegung wieder. Die Peloponnes-Eidechse, eine endemische Art, bleibt ein wenig länger. Mehrmals erhalten wir Besuch von einer großen Breitrand-Schildkröte.

 

Natürlich wandern wir zum Geopark mit dem „Fossil Forest“. Bei den „Baumstämmen“, die zu sehen sind, handelt es sich nach Untersuchungen um Palmenfossilien, 2-3 Millionen Jahre alt sollen sie sein. Auffällig auch die vielen marinen Fossilien, die im umgebenden Gestein zu finden sind.

 

 

 

 

 

Wir unternehmen Radtouren und entdecken bei unseren Touren schöne Felsformationen. Ein Abstecher zum kleinen Fischerhafen Profitis Ilias darf natürlich auch nicht fehlen.

 

 

 

 

 

Außerdem wandern wir den Küstenwanderweg entlang, wo bereits etliche Blumen blühen.

 

 

 

 

Zweimal wechseln wir den Stellplatz. Den ersten verlassen wir, weil für die Weihnachtszeit das Jagd- und Angelverbot aufgehoben wird und deshalb gerade hier an diesem einsamen Platz bis in die Nacht hinein Calamari-Angler erscheinen und abenteuerlich um uns herum fahren oder drehen. Wir ziehen deshalb um in eine Bucht, die für die Angler uninteressant ist. Aber auch hier bleiben wir nicht, denn wie hier draußen so oft frischt der Wind auf, die Brandung nimmt heftig zu. Der MAN wird wieder ganz salzig. Das muss nicht sein. So fahren wir weiter nach oben in die Macchia. Auf den Wiesen blühen die ersten Kronenanemonen – unglaublich.

 

 

 

Eidechsen sehen wir hier nicht, aber dafür große Gottesanbeterinnen. Was ist das für ein seltsames Teil auf dem Boden? Es sieht wie ein abgestorbenes Pflanzenteil aus, aber die bewegen sich doch nicht vorwärts. Tatsächlich ist es ein Insekt – die Raupe eines Sackträgers (Schmetterlingsart), die sich in einem aus Pflanzenresten gesponnenen Sack befindet und sich auch mit diesem fortbewegt.

 

 

Zweimal am Tag kommt hier eine große Ziegen-/Schafherde vorbei. Ein Teil unseres Paprikavorrates fällt einem hungrigen Ziegenbock zum Opfer, bevor wir ihn verjagen können. Also müssen wir uns für unsere Vorratshaltung nun einen anderen Platz suchen.

 

 

Irgendwann gehen natürlich unsere Brotvorräte zur Neige, aber wir können ja backen.

 

Der Vollmond am Ende des Jahres beschert uns gespentische Momente.

 

Das Neue Jahr begrüßt uns wie das alte vergangen ist – mit angenehmen Temperaturen und meist gutem Wetter (von gelegentlichen Regenfällen, die aber nie lange anhalten, einmal abgesehen). Wir laufen einen Teil des Wanderwegs nach Velanidia, entdecken einige Blumen, genießen bei klarer Sicht die Aussicht auf die Küste.

 

 

 

 

 

Der Geopark ist ausgedehnter als wir gedacht haben, so dass wir noch weitere fossilienreiche Ecken finden. Die Brandung hat noch einmal zugelegt – wie gut, dass wir die Bucht verlassen haben – eine eindrucksvolle Szenerie.

 

 

 

Die gelegentlichen Regenfälle in Verbindung mit angenehmen Temperaturen führen dazu, dass immer mehr Blumen blühen. „Unser“ Anemonenhang sieht mittlerweile so aus wie wir es aus dem Frühjahr kennen. Und so viele Krummstäbe wie hier haben wir noch nirgends gesehen.

 

 

Wir müssen Gas füllen, also fahren wir einmal los und verbinden das direkt mit einem Einkauf. Die Gemüsefrau am Feld erkennt uns wieder und schenkt uns selbst gebackene Leckereien. Efcharisto!

Wieder einmal wandern wir hoch in die Berge. Den deutlich sichtbaren Weg, der im Zickzack den Hang hinaufführt, wollten wir immer schon einmal erkunden. Leider endet der Pfad mitten im Nirgendwo, ein Blick auf die andere Seite ist nicht möglich. Durch das stickelige Gestrüpp wollen wir nicht weitergehen. Aber trotzdem hat sich der Weg hinauf gelohnt.

 

 

Wir warten auf einen windarmen Tag für unsere Wanderung zum kleinen Kloster Agia Irini. Der Weg ist schmal und holprig, meist bewegen wir uns hoch über dem Meer. Zur rechten Seite fällt die Felsküste steil zum Wasser ab. Bei der klaren Sicht, die momentan herrscht, können wir ganz in der Ferne neben Antikithira sogar Kreta ausmachen. Auf und ab führt der Pfad, wir steigen hinunter bis fast ans Meer, dann wieder steil hinauf. Die Baumwolfsmilch steht in vollem Grün und beginnt zu blühen.

 

 

 

 

Dann ist das Kloster Agia Irini erreicht. Mittlerweile wird es seit einem Jahr wieder bewohnt, man bemüht sich die Gebäude wieder herzurichten.

 

 

 

Fünf Minuten weiter am Ende des Pfades liegt das kleine Kirchlein Agios Georgios, zu dem wir natürlich auch noch hingehen.

 

 

Voller Eindrücke machen wir uns auf den Rückweg zum Großen Wagen. Wir sind gespannt, wie es mit dem Lockdown weiter geht, rechnen aber eigentlich mit einer Verlängerung.

Zunächst fahren wir noch in eine kleine einsame Bucht, die windgeschützt ist und dadurch die Möglichkeit zum Schnorcheln bietet. Außerdem haben wir hier die Gelegenheit zu einem abendlichen Lagerfeuer.

 

 

 

 

Drei Wochen sind wir nun hier im Gebiet. So langsam müssen wir mal wieder Wasser füllen, und in den nächsten Tagen werden wir in jedem Fall einkaufen fahren und danach einen (kleinen) Ortswechsel vornehmen.

Weiter geht es mit Windige Wochen auf der Mani

 

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