Zum Abschluss Nova Scotia

19. Juli 2016 / 11. August 2016

Auf der Fahrt zur Fähre in Argentia auf Neufundland entdecken wir in einem kleinen Sumpf die ersten blühenden Kannenpflanzen sowie sogar einige wenige Orchideen.

Die Rückfahrt nach North Sidney, Nova Scotia werden wir mit der Atlantic Vision antreten, einem ehemaligen Superfast-Schiff. Wir beziehen unsere Außenkabine und verfolgen an Deck bei noch gutem Wetter den Beginn der Fährfahrt, nehmen Abschied von Neufundland. Bald aber ereilt uns der Nebel, das obligatorische Nebelhorn ertönt. Nichts wie rein! Nach dem Abendessen (Buffet) geht es bald ins Bett.

Am nächsten Morgen erwachen wir bei Sonnenschein - klar, es ist Canada Day, und da muss ja wohl die Sonne scheinen. Im Hafen von North Sidney sehen wir, dass die Reisesaison begonnen hat. Es stehen mehr Wohnmobile dort, auf der Hinfahrt gab es außer uns nur noch ein weiteres.

Durch den Feiertag wird überall viel Betrieb sein. Also fahren wir an den Platz, an dem wir vor der Fährfahrt nach Neufundland schon gestanden haben. Mittlerweile ist alles viel grüner und bunter geworden, viele Blumen blühen. Es ist sehr warm, so dass wir länger draußen sitzen und die Vögel beobachten können. Leider sind hier anders als in Neufundland die stechenden und beißenden Plagegeister aktiv, so dass wir uns später in den Großen Wagen verziehen. Da müssen wir uns erst langsam dran gewöhnen.

Am nächsten Morgen geht es zuerst zum Einkaufen, sind doch die Möglichkeiten hier besser als im Umfeld der Fähre auf Neufundland. Danach fahren wir zur Fortress of Louisbourg. Diese Befestigung wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von den Franzosen erbaut, später von den Briten erobert und zerstört. Um 1960 herum begann man mit der Rekonstruktion. Etwa ein Viertel der Stadt und der Fortanlage sind wieder aufgebaut worden und dienen heute als sogenanntes "living museum".


In den Gassen herrscht reges Treiben. Die Gebäude können betreten werden, die "Bewohner" geben bereitwillig Auskunft über das, was sie da tun. So sehen wir hochrangige Damen bei handarbeitlichem Zeitvertreib, junge Mädchen, die in Handarbeitstechniken angelernt werden, Bootsbauer, Schmiede, vor allem aber viele Soldaten.

Mittags wird mit originalgetreuen Musketen geschossen und Kanonen (von Touris, die dafür gut zahlen) abgefeuert. Das letzte muss man nicht unbedingt gesehen haben, aber insgesamt, so finden wir, durchaus einen Besuch wert.


Etwas entfernt finden wir auch einen schönen Platz, leider ist aber mittlerweile Nebel aufgezogen - hat er uns mal wieder eingeholt. Am nächsten Morgen ist er verschwunden, und wir bleiben einfach hier, wandern etwas an der Küste, sitzen draußen in der Sonne. Die Sumpfiris stehen in voller Blüte.


Weiter geht es Richtung Halifax. Zunächst fahren wir den Fleur de Lis Trail. Unterwegs in Port Hawkesbury noch einmal Gelegenheit einzukaufen, bevor wir den Marine Drive erreichen. Diesen verlassen wir bald, um Richtung Canso zu fahren. Entlang der Strecke teilweise ein Blütenmeer. Hier verbringen wir zwei Tage bei bestem Wetter am Kiesstrand, erhalten wiederholt Besuch von Seehunden, beobachten Scharen von Möwen, die irgendetwas von der Wasseroberfläche aufpicken. Abends können wir endlich mal wieder ein Lagerfeuer machen.

Zurück geht es auf den Marine Drive. In den ausgedehnten Sumpfgebieten blühen unzählige fleischfressende Kannenpflanzen sowie Orchideen. Mit Gummistiefeln kann man sich auch ins Gelände hineinwagen. Schon ein kurzer Fototermin fordert jedoch seinen Preis - etliche Bisse! Selbst schuld, man sollte es eigentlich besser wissen. Aber die Black Flies sind auch wirklich absolut widerlich, sie krabbeln in die Haare, in die Ohren, unter die Brillenbügel. Das Dumme ist, man bemerkt sie kaum. Den Nacken nehmen sie übrigens auch sehr gerne.


Auf der Strecke müssen wir auch eine kurze Fähre benutzen. Jetzt in der Hochsaison fährt sie tagsüber alle halbe Stunde; an der Menge der transportierten Fahrzeuge erkennt man, wie wenig Verkehr hier auf den Straßen herrscht.

Stellplätze suchen wir uns dort, wo es möglich ist, an der Küste, da hier die Plagegeister erträglicher sind. Gerade jetzt allerdings gestaltet sich die Stellplatzsuche zunehmend schwieriger, da die Küste noch zersiedelter ist als sonst. Am Ende jedes noch so kleinen Weges liegt eigentlich immer irgendwie eine Bude. Da muss sich der Reiseführer wohl geirrt haben, der von dem dünn besiedelten Eastern Shore schreibt.


Gut eingesprüht wagen wir uns auch immer wieder in die faszinierende Sumpflandschaft, bewundern die blühenden "Pitcher Plants" sowie schöne Orchideen. Leider verschlechtert sich das Wetter, es wird deutlich kühler, teilweise richtig stürmisch, es regnet. Das kann man einfach nur aussitzen. Canada will uns anscheinend den Abschied leicht machen.


Leider verschlechtert sich das Wetter, es wird deutlich kühler, teilweise richtig stürmisch, es regnet. Viel zu tun oder fotografieren gibt es bei diesem Wetter nicht. Das kann man einfach nur aussitzen. Lediglich kleine "Sehenswürdigkeiten" am Wegesrand lohnen einen kurzen Stopp. Canada will uns anscheinend den Abschied leicht machen.

Mittlerweile wissen wir auch, dass das Schiff für den Rücktransport etliche Tage Verspätung haben wird, aber daran können wir nichts ändern. Da wird dann leider der MAN länger im Hafen in Halifax stehen müssen, denn unser Rückflug ist natürlich gebucht.

Die letzten Tage verbringen wir bei sehr gutem Wetter auf dem Campground im Porters Lake Provincial Park, haben wir doch hier die Infrastruktur, die wir in der Pack-/Endphase brauchen: Dumpstation, Abfallentsorgung, Duschen für den letzten Tag, denn natürlich wollen wir alles leer und gereinigt auf die Reise schicken.

Wir haben einen Leihwagen, den wir zu Fahrten in die Stadt nutzen, wo wir beim Spediteur die Papiere für die Verschiffung abholen. Außerdem schauen wir uns die Citadelle und die Harbourfront an, was wir bei unseren bisherigen Besuchen ausgelassen haben, da es uns zu Beginn der Reise immer darum ging, möglichst schnell los zu kommen.


Zwischendurch packen wir, sitzen draußen in der Sonne und beobachten die Tiere. Der arme Hase mit seinen zahlreichen Zecken tut uns schon ein wenig leid, aber ihm scheint es nichts auszumachen. Abends gibt es ein Lagerfeuer, natürlich am letzten Abend auch ein Abschieds-Lagerfeuer.

Dann geht es zum Hafen. Diesmal dürfen wir wieder beide in den Sicherheitsbereich hinein. Hier geht alles völlig problemlos über die Bühne. Die nötigen Formalitäten nehmen nur wenige Minuten in Anspruch, dann gehen wir mit einem Mitarbeiter zum MAN, wo ein Schadensprotokoll angefertigt wird - sieht so ähnlich aus wie bei der Übernahme eines Leihwagens. Dies ist wichtig, falls es während des Be- und Entladens sowie der Schifffahrt Beschädigungen gibt. Die See-Transportversicherung zahlt nur, wenn man nachweisen kann, dass der Schaden vorher nicht vorhanden war.


"Unser" Schiff, die Atlantic Concert ist gerade eingetroffen und wird entladen. Aber der MAN wird natürlich nicht jetzt verladen, da es zunächst noch nach New York, Baltimore und Norfolk geht. Erst auf dem Rückweg wird die Verladung erfolgen. Also leider eine lange Standzeit im Hafen von Halifax, aber das können wir nun halt nicht ändern. Von außen ein letzter Blick auf den MAN, hoffentlich können wir ihn bald wieder in Empfang nehmen.

Unser Flieger geht erst abends. Den Rest des Vormittags verbringen wir in der Festungsanlage York Redoubt, die heute eine National Historic Site ist. Am Nachmittag fahren wir schon einmal in Richtung Flughafen, bleiben noch einige Stunden am See im Laurie Provincial Park.

Am Flughafen geben wir dann unseren Leihwagen ab. In Schaukelstühlen warten wir auf unseren Flug. Der Condor Flieger ist pünktlich, dank Business Class erleben wir einen äußerst angenehmen Rückflug.


Nun sind wir also wieder daheim und warten natürlich auf unseren Großen Wagen. Für die nächste Reise ist viel zu tun!!! Ob und wie alles geklappt hat werden wir dann zu gegebener Zeit noch ergänzen.

Zuhause angekommen verfolgen wir natürlich das weitere Geschehen. Zunächst steht der MAN erst einmal für 10 Tage im Hafen. Dann trifft die Atlantic Concert endlich ein, am 23. Juli legt das Schiff ab. Über die Webcams in Halifax können wir die Abfahrt verfolgen. Das Tracking zeigt uns, dass der Kahn zusätzlich zur schon vorhandenen Verspätung noch mehr Verspätung "herausfährt". In Liverpool verfolgen wir die Ankunft wieder über die Webcams. Auf der weiteren Strecke dümpelt das Schiff dann immer mal wieder vor sich hin, so dass die geplante Ankunft in Antwerpen sich noch einmal deutlich verzögert. So können wir leider nicht mehr vor dem Wochenende abholen.


Am darauffolgenden Montag geht es dann endlich los. Herfurth Logistics hat alles gut vorbereitet und hilft bei den erforderlichen Formalitäten. Diesmal sind wir für diese Hilfe sehr dankbar, denn Zoll und Abfertigung für die mittlerweile zu Grimaldi gehörenden ACL-Schiffe sind nun in einer ganz anderen Ecke des Hafens. Aber es geht alles zügig vonstatten und bald können wir in den Hafen hinein, wo der Große Wagen auf uns wartet. Wie gut, dass wir die Kippschalter für Allrad und Sperren außer Betrieb gesetzt haben, denn irgendwelche Idioten konnten sich wohl nicht verkneifen, an diesen Schaltern herumzuspielen! Ein Tagfahrlicht hat man mit Gewalt abgerissen, ansonsten sieht alles OK aus. Es geht heimwärts, wo viel Arbeit wartet.

Zu Hause angekommen führt nach dem Ausladen die erste Fahrt zur Firma MNS, die uns damals bei unserem Getriebeschaden so sehr geholfen hat: siehe Gestrandet in West Virginia.

Wir geben das defekte Getriebe sowie die Kupplung ab und können uns nun endlich auch persönlich für die große Hilfsbereitschaft bedanken.

 

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