Nordamerika 2015 - Reisevorbereitungen und Verschiffung

Ende September/Anfang Oktober 2015

Nach der Rückkehr aus der Türkei beginnen die Vorbereitungen für die nächste große Tour. Denn wie heißt es so schön: Nach der Reise ist vor der Reise! Zunächst einmal geht es darum, (neben uns Menschen) vor allem auch den fahrbaren Untersatz wieder fit zu machen.

Die Griffe für die große Dachluke weisen Haarrisse auf, also tauschen wir diese aus. Wie gut, dass wir uns dazu entschlossen haben, zeigt sich doch, dass einer der Griffe so stark beschädigt ist, dass er bei der Demontage auseinanderfällt und sicher nicht mehr lange zur Öffnung der Luke brauchbar gewesen wäre. Nachdem uns bei der ersten großen Amerikarunde der Faltenbalg am Durchstieg zum Fahrerhaus gerissen ist, und wir jetzt bei Kontrolle des Materials erste kleine Löchlein feststellen, wird auch dieser durch einen neuen ersetzt.

Bisher fahren wir 365/80 R 20 auf 8-Loch-Sprengringfelgen. Nun legen wir uns zusätzlich neue Kompletträder 385/65 R 22.5 zu. Ohne Probleme wird die zusätzliche Reifengröße in die Papiere eingetragen, so dass wir in Zukunft jeweils entscheiden können, welche Reifen wir montieren wollen. Für die Nordamerika-Reise werden wir mit den 385er fahren.

Die Rüttelstrecken auf der Anreise in die Türkei auf dem Landweg haben auch ihren Preis gefordert. Wir ersetzen die hinteren Stoßdämpfer durch eine verstärkte Ausführung (die vorderen sind bereits stärkere). Am wichtigsten ist es aber, eine Lösung für unsere Probleme mit der Fahrerhauslagerung zu finden. Seit einiger Zeit treten beim Fahren auf holprigen Strecken oder beim Durchfahren von Schlaglöchern etc. laut polternde Geräusche auf, die eigentlich nur von der Fahrerhauslagerung kommen können. Wir haben schon einiges probiert, u.a. die Federbeine der Lagerung erneuert - leider ohne andauernden Erfolg. Nach ausführlicher Diskussion im Allrad-LKW-Forum und Ausschluss anderer möglicher Ursachen lassen wir sowohl die vorderen Drehgelenksbuchsen als auch die hinteren Federbeine der Fahrerhauslagerung durch eine verstärkte Ausführung ersetzen.

Wir unternehmen noch einen Kurz-Trip in die Eifel. Hier schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits entgehen wir dem Lärm des Kirmeswochenendes in unserem Ort, andererseits können wir testen, ob die Maßnahmen den gewünschten Erfolg gebracht haben. Das Poltern tritt nicht mehr auf, der MAN fährt sich wieder sehr angenehm. Wir hoffen, dass das Problem damit nun langfristig gelöst ist.

Zu guter Letzt bringen wir unser Uralt-Faltboot der Marke Pouch noch in Ordnung. Zwei beschädigte Gerüstteile werden ersetzt, die Bootshaut wird neu imprägniert. Nun ist auch das Boot fit für unsere Reise.

Außerdem haben wir uns um eine Versicherung für den Großen Wagen gekümmert, was diesmal ein wenig länger dauert, da die amerikanische Gesellschaft, die uns letztes Mal anstandslos versichert hat, jetzt plötzlich meint, als Allradfahrzeug wären wir ein zu hohes Risiko. Dieser Meinung sind auch noch einige andere Ami-Firmen. Aber letztendlich gelingt es uns doch, über einen Versicherungsmakler in Kalifornien eine geeignete (und vor allen Dingen gegenüber THUM Insurance preiswertere) Police zu erhalten.

Die Verschiffung von Antwerpen nach Halifax haben wir wieder über Seabridge mit ACL (Atlantic Container Lines) gebucht. Die Frachtrate beträgt 44 €/m³, hinzu soll ein Treibstoffzuschlag von 31 % kommen sowie ein Zuschlag für extra schwefelfreien Diesel. Erfreulich ist die Mitteilung, die wir einige Zeit später erhalten, dass die Reederei den Treibstoffzuschlag aufgrund der anhaltend niedrigen Treibstoffpreise auf 20 % senkt.

In Antwerpen wird wie bei den letzten Malen Herfurth Logistics die Organisation übernehmen und unser Ansprechpartner sein. Etwa zwei Wochen vor dem Verschiffungstermin erhalten wir von dort eine Mail bezüglich der Anlieferung des MAN im Hafen. Abgabeort ist wieder im Europa-Terminal. Die ACL-Schiffe verlassen Antwerpen fahrplanmäßig mittwochs in Richtung Halifax, letzter Abgabetermin ist der Montag vorher. 2012 sind wir bereits am Sonntag gefahren und haben die Nacht auf dem Wohnmobil-Stellplatz in der Nähe des Messegeländes verbracht (siehe hier: Reisevorbereitungen und Verschiffung). Diesmal fahren wir sehr früh am Montagmorgen los. Leider regnet es unterwegs teilweise in Strömen, unsere intensiven Reinigungsarbeiten werden zumindest teilweise zunichte gemacht. Aber wir haben Putzzeug eingepackt. Auf einem Parkplatz kurz vor dem Abgabeterminal reinigen wir nach dem Frühstück noch einmal gründlich nach. Außerdem ersetzt Peter die Nummernschilder durch ungestempelte. Die Originale werden wir im Gepäck mit nach Halifax nehmen. Dann geht es zum Terminal. Peter stellt sich in eine längere Schlange von LKWs, die vor dem Tor warten.

Christine fährt mit dem PKW zum nahegelegenen PSA-Terminal (ein größeres Gebäude mit grünen Fensterrahmen - dadurch gut zu erkennen), um dort die erforderlichen Unterlagen abzuholen. Diesmal klappt das nicht ganz so reibungslos wie wir es bisher gewohnt waren. Die Dame am Schalter findet uns im Computer nicht und schickt Christine zurück zum Gate. Die Warteschlange ist noch da, aber der MAN ist verschwunden. Während Christine noch überlegt, was zu tun ist, kommt ein PKW mit Blinklicht an. Der Fahrer hat Peter aus der Schlange geholt und den MAN schon zur Parkposition bringen lassen. Dort fahren wir jetzt hin. Und natürlich sollen nun die Dokumente abgegeben werden. Aber die haben wir ja nicht. Der Hafenmitarbeiter ist Gottseidank sehr freundlich und hilfsbereit. Gemeinsam fahren wir noch einmal zum PSA-Terminal. Jetzt - warum eigentlich eben nicht? - zeigt die Dame am Schalter auf ein Formular. Es gibt mehrere Kästen mit Formularen am Schalter, das benötigte liegt in der Box "Borealis". Dieses auszufüllende Formular beinhaltet zwar nur relativ wenige Positionen, ist aber an einigen Stellen etwas verwirrend. Man muss beispielsweise ankreuzen, ob es ums Laden oder ums Abladen geht. Christine kreuzt "Laden" an, entscheidet sich damit prompt für das Falsche - anzukreuzen ist "Abladen". Dann gibt es keine Kategorie "Fahrgestellnummer", aber die soll eingetragen werden. Das erfolgt dann nach Aufforderung durch die Schalterdame bei "Kennzeichen". Na ja - egal! Nun plötzlich werden wir auch im System gefunden, und ein sogenannter Werkbon mit mehreren Durchschlägen wird ausgedruckt. Dieser muss unterzeichnet werden, anders als früher muss man das Formular anschließend nicht mehr beim Zoll abstempeln lassen, sondern kann direkt zurück zum Fahrzeug. Hier quittiert der freundliche Mensch noch die Abgabe des Fahrzeugs - das war's. Einen Durchschlag erhalten wir für unsere Unterlagen. Trotz des anfänglichen Hin und Hers ist alles nach einer knappen Stunde erledigt. Bei der Abfahrt sehen wir noch, dass der MAN nachgemessen wird.

Leider wird er nun wohl etwas länger als vorgesehen im Hafen stehen; unser Schiff, die Atlantic Conveyor, scheint Verspätung zu haben. Hoffentlich nicht zu viel, denn natürlich sind unsere Flüge gebucht. Auf tagelangen Hotelaufenthalt in Halifax haben wir eigentlich keine Lust. Aber ändern kann man es nicht - wie sagt Peter immer: Et kütt wie et kütt.

Zu Hause verfolgen wir den Weg des Schiffes über die ACL-Internetseite sowie auf Marinetraffic. Über die Webcam von Unikai sehen wir, wie das Schiff mit mittlerweile schon drei Tagen Verspätung in Hamburg ablegt. Also kommt der MAN auch mit drei Tagen Verspätung auf das Schiff, statt wie vorgesehen am Mittwoch geht es erst am Samstag los. Auf der Webcam der holländischen Hafenstadt Terneuzen sehen wir, wie das Schiff die Schelde abwärts fährt.

Einige Tage später sehen wir auf der Webcam am Mersey River, wie das Schiff in Liverpool ein- und ausläuft.

Ende September fliegen wir dann nach Halifax in Nova Scotia, Canada. Dank Premium Economy ist der Flug recht angenehm, der Condor-Flieger ist überpünktlich, und so können wir noch im Hellen unseren Mietwagen übernehmen und zum Hotel fahren.

Dank WiFi auf unserem Zimmer sehen wir dann auf den Webcams früh am nächsten Morgen im Dämmerlicht den Atlantic Conveyor der ACL in Halifax einlaufen.

Wir fahren beim Hafenagenten vorbei und erfahren, dass wir wahrscheinlich noch zwei Tage warten müssen, da der Wagen noch vom Zoll abgefertigt werden muss. So nutzen wir das noch gute Wetter - in den nächsten Tagen soll es heftigen Regen geben - und machen einen Ausflug an die Küste zum Leuchtturm von Peggy's Cove.

Dann wollen wir aber doch mal nachschauen, ob der Große Wagen irgendwo im Hafen zu sehen ist. Und tatsächlich, dort steht er!

Darauf gönnen wir uns dann einen, nein zwei Lobster. Wie man sieht, kann man die auch ohne Werkzeug bewältigen.

Am nächsten Tag dann wie angekündigt der große Regen. Es schüttet wie aus Kübeln. Wir fahren wieder zum Hafenagenten und erhalten am späten Vormittag die erforderlichen Papiere. Der Besuch beim Zoll, um die Freigabestempel zu erhalten, ist sehr flott erledigt. Aber leider ist es jetzt schon zu spät, um den Wagen aus dem Hafen zu holen, da die Abfertigung dort unverständlicherweise nur bis 12 Uhr möglich ist. Aber so können wir zumindest am nächsten Morgen früh direkt in den Hafen fahren und ersparen uns den morgendlichen Stau in Halifax.

Und so erscheinen wir am nächsten Morgen um 8.30 Uhr am Ceres Terminal. Leider regnet es auch heute Morgen, zwar nicht ganz so heftig wie gestern, aber trotzdem keine angenehmen Bedingungen. Anders als beim letzten Mal darf nur noch eine Person ins abgesperrte Terminal hinein. Also macht Peter sich auf den Weg, während Christine vorne im Empfangshäuschen bei einem Kaffee wartet. Im Hafen stehen etliche Womos, aber die werden alle rückverschifft. Und da steht auch unser Großer Wagen.


Schnell ist Peter wieder mit dem MAN zurück. Auf dem Parkplatz vor dem Terminal ein erster Stopp neben unserem Leihwagen. Es sieht soweit alles OK aus, lediglich das vordere Nummernschild ist nicht an seinem Platz, liegt aber im Fahrerhaus. Alle Türen und Stauklappen sind mit Sicherheitsaufklebern versehen.

Nun fahren wir erst einmal tanken. Beim Atlantic Superstore zahlen wir für den Liter Diesel 97,1 ct, erhalten noch einen Einkaufsgutschein für den Supermarkt von 3,5 ct/Liter. Da kann man nicht meckern. Anschließend geht es zum Großeinkauf zum Walmart, und dann verlassen wir den Raum Halifax. An der Nordseite des Minas Basin geht es Richtung Cape Chignecto. Einen guten freien Stellplatz entdecken wir nicht, also bleiben wir auf dem Campground des Five Islands Provincial Parks.


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